Download Unsinn Vorsorgemedizin: Wem sie nützt, wann sie schadet
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Unsinn Vorsorgemedizin: Wem sie nützt, wann sie schadet
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Über den Autor und weitere Mitwirkende
Prof. Dr. Ingrid MühlhauserProf. Dr. Ingrid Mühlhauser ist Fachärztin für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie sowie Inhaberin des Lehrstuhls für Gesundheitswissenschaften an der Universität Hamburg. Sie war Vorsitzende des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin und forscht seit mehr als 20 Jahren über Sinn und Unsinn von medizinischen Maßnahmen.
Produktinformation
Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch; Auflage: 2. (22. September 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783499632556
ISBN-13: 978-3499632556
ASIN: 3499632551
Größe und/oder Gewicht:
12,5 x 1,5 x 19 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
4.3 von 5 Sternen
14 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 20.740 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
Als Heilpraktiker kenne ich nur Patienten, die mit Ärzten unzufrieden sind. Sonst kommen sie nicht zum Heilpraktiker. Ärzten gegenüber bin ich also voreingenommen.Dann schreibt eine Ärztin für innere Medizin ein kritisches Buch zur "Vorsorgemedizin" (richtig eigentlich Früherkennung), das ich selbst gern geschrieben hätte.Sie schreibt darüber, wie viele Menschen durch Früherkennungsmaßnahmen (z. B. Brustkrebs, Prostatakrebs) geschädigt werden, weil sie erstens dadurch Angst haben und zweitens viele eine falsche Diagnose erhalten und deshalb durch überflüssige Maßnahmen leiden müssen.Sie erklärt auch anschaulich, wie mit Statistik gelogen wird, um Erfolgsdaten zu beschönigen. Das erinnert mich stark an das Buch "Lügen mit Statistik", das ich in meiner Jungen gelesen habe.Schaue also zuerst immer darauf, wer die Statistik veröffentlicht hat. Fordere immer eine zweite Meinung ein. Kassenpatienten haben das Recht dazu. Und natürlich: man kann auch einen Heilpraktiker fragen (auf eigene Kosten).Wahrscheinlich gilt Frau Prof. Dr. Mühlhauser nun als "Nestbeschmutzer". Einen anderen "Netzbeschmutzer" habe ich früher einmal persönlich kennengelernt und war auch sehr beeindruckt: Prof. Dr. Julius Hackthal, der gegen Ende seiner chirurgischen Karriere bekannte, dass er mit seinen Operationen vieles falsch gemacht hatte und den Haustierkrebs (Prostatakrebs) zum Raubtierkrebs gemacht hatte. Einige Bücher von ihm gibt es noch zu kaufen.Das Buch von Frau Dr. Mühlhauser ist eine Bereicherung für jeden, der seine Gesundheit bewahren möchte.
Erschütternd: Nichts scheint zu stimmen, woran ich bislang fest geglaubt habe. Um meine Gesundheit zu schützen und lange zu leben, habe ich mich stets sehr bemüht, schön schlank zu bleiben, mich gesund zu ernähren, Treppen zu steigen und Fahrrad zu fahren, und alle vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen: Alles Mythos, ohne wissenschaftliche Fundierung. Leicht übergewichtige Menschen scheinen am längsten zu leben, Untergewicht ist genauso schädlich wie Adipositas. Der Stress, schlank zu bleiben oder zu werden, schadet bei normalgewichtigen oder leicht übergewichtigen Menschen wahrscheinlich mehr als er nützt.Auch die Behauptung, Sport hielte gesund, ist laut Autorin Blödsinn: Menschen mit körperlich anstrengenden Berufen sterben sogar früher als der Durchschnitt. Wahrscheinlich ist der scheinbar positive Effekt des Sports darauf zurückzuführen, dass Menschen, die in ihrer Freizeit noch Lust und Kraft haben, Sport zu treiben, privilegiert sind, so die Autorin.Auch Schulmediziner scheinen Quacksalber zu sein, nicht viel weiser als ihre alternativmedizinischen Kollegen oder Homöopathen. Offenbar verstehen die meisten Mediziner kaum etwas von wissenschaftlicher Forschung und basieren ihre eigenen Aussagen auf Expertenmeinungen oder – noch schlimmer – die schön aufbereiteten Broschüren und Fortbildungen der Pharmaindustrie und Medizingerätehersteller, die ja viel einfacher zu verstehen sind. Erschütternd!Die meisten Heilungen beruhen wohl nicht auf medizinischen Therapien, sondern auf der eigenen Regeneration des Körpers. Heilung findet vielfach nicht wegen, sondern trotz (!) der Therapie statt.Empfehlungen der Ärzte in Kliniken und Praxen werden laut Autorin weniger vom Wohl der Patienten, sondern viel mehr von wirtschaftlichen Überlegungen geleitet: Wie kann ich meinen Patienten möglichst schwere Diagnosen und viele Behandlungen aufschwatzen, um gutes Geld an ihnen zu verdienen?Routinemäßige Vorsorgeuntersuchungen schaden offenbar mehr als sie nützen, weil sie zwar einzelnen Menschen helfen, indem sie Erkrankungen im Frühstadium aufdecken, andererseits aber sehr viel Schaden anrichten, indem sie Menschen, die sich bislang gesund gefühlt haben und an der „früh aufgedeckten“ Erkrankung niemals in ihrem Leben gelitten hätten, unnötige Untersuchungen und Behandlungen aussetzen und sie „krank“ machen.Woran sollen wir noch glauben? Medizin und Wissenschaft erscheint nach der Lektüre dieses Buches nichts anderes als eine moderne Religion, die jedoch genauso wenig fundiert ist wie der Glaube an Himmel und Hölle. Mich hinterlässt dieses Buch etwas orientierungslos und verunsichert. Ich hätte mir gewünscht, wenn auch darüber geschrieben wird, was noch geglaubt werden kann.Ich finde, dass dieses Buch reißerisch und einseitig geschrieben ist. Eine ausgewogene Argumentation hätte mir besser gefallen, wobei dann das Buch wahrscheinlich nicht so hohe Auflagen erreichen könnte und weniger Bürger und Politiker wachrütteln würde.Ich persönlich habe gute Erfahrung mit den Vorsorgeuntersuchungen: Bei mir wurde bislang stets Gesundheit bescheinigt und eventuelle pathologische Veränderungen, die später zusammen mit Symptomen auftreten könnten, können auf der Grundlage des bisherigen Daten besser interpretiert werden. Ich bin froh, dass ich bisher an Vorsorgeuntersuchtungen teilgenommen habe. Auch beim Zahnarzt wurde noch nie etwas Unnötiges durchgeführt: Da ich gesunde Zähne habe, wird nur einmal im Jahr der Zahnstein entfernt und auf diese Weise das Risiko von Karies und Zahnsteinentzündungen gemindert. Sehr sinnvoll. Bei meinen Kindern wird auch das richtige Zähneputzen beobachtet und geleert und auf diese Weise wird zur Erhaltung der Zahngesundheit beigetragen. Vorsorgemedizin hat also auch gute Seiten, die hätten auch dargestellt werden können, damit man nicht orientierungslos zurückbleibt.Auf der anderen Seite werde ich die gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen seltener in Anspruch nehmen und keine IGEL mehr bezahlen (z.B. für den Ultraschall der inneren Geschlechtsorgane). Auch auf das Hautscreening werde ich verzichten und Diagnosen und Empfehlungen der Ärzte mit Vorbehalt betrachten. In letzter Zeit habe ich öfter unter gesundheitsinformation.de nachgeschaut, weil dort evidenzbasierte Gesundheitsinformationen veröffentlicht sind, patientefreundlich aufbereitet. Diese Seite wurde auch von der Autorin empfohlen. Unsere Kinderärztin wollte z.B. die Kinder gegen FMSE impfen. Ich habe auf der Seite nachgeschaut. Anhand der Infos dort sind die Risiken dieser Impfung für unsere Kinder (städtische Nicht-Waldgänger) wahrscheinlich höher als ihr Nutzen. Die FMSE-Impfung wäre für unsere Kinder somit Unsinn Vorsorgemedizin.
Geahnt hab ich es schon länger: es ist alles ein Geschäft. Vor allem mit Privatversicherten.Prof. Mühlhauser, deren Vortrag ich auch mal live erleben durfte, gibt die Fakten wieder. Sie hat hunderte Studien ausgewertet und am Ende schreibt sie über Wahrscheinlichkeiten. Die Wahrscheinlichkeit eine der drei Frauen von 100 zu sein, die am Ende an Brustkrebs sterben. Die Wahrscheinlichkeit, die eine Frau zu sein von 1000, die nicht stirbt, weil sie bei der Mammografie war. Aber auch über die dagegen zahlreichen Überdiagnosen und Übertherapien. Es gibt Menschen, denen die zahlreichen Untersuchungen geholfen haben, eine Krankheit früh zu erkennen. Aber viel viel mehr sind verunsichert. Sie werden verängstigt und sind dann im folgenden dankbare Patienten, die ständig wieder zum Arzt gehen. Nur um zu checken, ob noch alles ok ist...Es bewahrheitet sich der alte Spruch: Man geht gesund zum Arzt und kommt krank wieder.Das Buch war für mich ein Erweckungserlebnis. Danke Frau Professor Mühlhauser!
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